Montag, 25. Januar 2010

Patentgeschützt = unnütz (Gesundheitssystem im Wandel)

Gerade im ZDF (hab das nur am Rande mitbekommen, sinngemäß):
Besonders die patentgeschützten, sind meist unnütze Medikamente, dort müssen wir ansetzen
Aha, das ist mal wieder ein "selbsternannter Experte", ich fordere Abschaffung aller Patente für Arzneimittel ... und am besten alles in China oder Indien zusammenbatzen lassen, da ist es günstig, klar in Deutschland ist so was zu teuer, weil bei uns man den Sondermüll nicht einfach irgendwo hinkippen darf, u.ä. Btw die Chinesen selbst, lassen ihre "qualitativ hochwertigen" Arzneimittel in Vietnam herstellen, dort ist es noch günstiger.
Montgomery (ehemals Vorsitzender des Marburger Bundes) spricht auch von Rationalisierung und unbedingt bei schwerwiegenden Erkankungen die beste zu Verfügung stehende Behandlung zu nehmen. Dem kann ich nichts mehr hinzufügen, so etwas muss ein hochentwickelter Staat, wie Deutschland es momentan (noch) ist, auch machen.
Auch sehr gut (Quelle marburger bund):
Wir fordern die pharmazeutische Industrie auf, Studienergebnisse aus der klinischen Forschung auch dann zu publizieren, wenn sie gegen die Wirksamkeit sprechen. So wird am ehesten vermieden, bereits gewonnene Erfahrungen ein zweites Mal machen zu müssen und Patienten unnötig zu belasten. Allerdings ist es für die bestmögliche Therapie auch wichtig, in den Empfehlungen des IQWIG nicht nur völlig zweifelsfreie Erkenntnisse zu berücksichtigen, sondern die jeweils bestverfügbare Erfahrungslage.“
So wie ich das verstehe, hat sich die forschende Pharmaindustrie ja schon vor längerer Zeit dazu selbst verpflichtet, alle Studien im Vorfeld anzumelden und dann hier auch die Endpunkte bereits festlegen (EudraCT = European Union Drug Regulating Authorities Clinical Trials oder in den USA: clinicaltrial.gov oder link). Hier müsste man nur die ganzen Daten etwas transparenter machen und schon ist das Ziel erreicht. Aktuell befinden wir uns noch in einer Übergangsphase, diese ganze Publikation von Studien ist erst seit einigen Jahren Usus (ca. 2004) und sollte bald Standard bei jeder Studie sein, die auch zu einer neuen Zulassung führt (Anmerkung: Es dauert ca. 10-14 Jahre, bis ein Medikament von der Patentierung bis zur Vermarktung gereift ist), somit eine Frage der Zeit, bis so etwas nicht mehr passieren wird. Eine Interpretation für die "bestverfügbare Erfahrungslage" habe ich nicht gefunden, klingt fast wie "Bestpreis" vom Mediamarkt.

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